Aktuelles
Hauskatzen kastrieren, Wildkatzen retten!!
Zum Internationalen Tag der Katze (08.08.2024) ruft der BUND Baden-Württemberg dazu auf, sich für den Schutz der Europäischen Wildkatze einzusetzen.
Aktuelle Untersuchungen des BUND Baden-Württemberg zeigen, die Gefährdung der Europäischen Wildkatze durch Verpaarung. In Baden-Württemberg leben schätzungsweise einige hundert Tiere der Art Felis silvestris. Doch eine aktuelle Untersuchung des BUND Baden-Württemberg zeigt, dass der Bestand der Wildkatzen durch die rund zwei Millionen Hauskatzen (Felis catus) im Land gefährdet ist. Bei einem Monitoring im südlichen Odenwald hat der BUND Baden-Württemberg mit Hilfe von Lockstöcken Haarproben von potenziellen Wildkatzen gesammelt und zur genetischen Analyse an das Senckenberg-Institut für Wildtiergenetik geschickt. Dominic Hahn, Projektkoordinator „Wildkatzenwälder von morgen“: „Neben zwei männlichen Europäischen Wildkatzen konnten wir dabei auch drei Hybride nachweisen – also Mischlinge aus Haus- und Wildkatze. Eines der Tiere war ein Hybrid zweiter Generation (F2-Hybrid), bei dem beide Elterntiere bereits Mischlinge waren.“ Andrea Lehning, Referentin für Wildkatzenschutz und Wald: „Diese Entwicklung macht uns Sorgen. Denn solche Hybride gefährden langfristig die Bestände der Europäischen Wildkatze. Wenn sich der Genpool immer weiter vermischt, gehen den Wildkatzen spezielle Anpassungen der Art an ihren Lebensraum verloren – beispielsweise ihre natürliche Scheu vor Menschen oder das dichtere Fell.“ Kastration von Hauskatzen schützt Wildkatzen Deshalb ruft der BUND alle Besitzer von Freigänger-Katzen dazu auf, ihre Tiere kastrieren So vermeiden sie eine unkontrollierte Vermehrung und die Wildkatze behält ihre speziellen Anpassungen an ihren Lebensraum. Außerdem bleibt unerwünschten Jungtieren von Hauskatzen unnötiges Leid erspart. Durch Katzenschutzverordnungen mit einer Kastrationspflicht für Freigänger können Städte und Gemeinden zum Tier- und Artenschutz beitragen. In Baden-Württemberg gehen bereits 95 Kommunen und deren Teilgemeinden (Stand Juni 2024) mit gutem Beispiel voran. Erfreulicherweise haben auch hier im Enzkreis die Gemeinden Mönsheim, Heimsheim, Wiernsheim und Wurmberg die Katzenschutzverordnung eingeführt und übernehmen Verantwortung für den Schutz der Katzen. Leider kennen Katzen keine Gemarkungsgrenzen und streunern auch in angrenzende Ortschaften und vermehren sich dort unkontrolliert. Wichtig ist, dass auch Kater kastriert werden!! Oft ist dies dem Engagement ausschließlich ehrenamtlichen Katzenschützern zu verdanken. Mit der Einführung der Kastrationspflicht könnte jede Gemeinde dazu beitragen, flächendeckend viel Tierleid zu vermeiden und den Schutz der Wildkatze aktiv voranzutreiben. Hintergrund: Die Europäische Wildkatze (Felis silvestris) ist eine eigenständige und stark gefährdete Art. Ursprünglich in ganz Deutschland heimisch, leben heute etwa-6000 bis 8000 Tiere überwiegend in Mittel- und Süddeutschland. Die Europäische Wildkatze ist im Gegensatz zur Hauskatze eine scheue Waldbewohnerin. Auf Störungen ihres Lebensraums reagiert sie empfindlich. Insbesondere der Verlust und die Isolierung ihrer Lebensräume machen ihr zu schaffen. Der Straßenverkehr und die genetische Vermischung mit Hauskatzen sind weitere Gefahren für die Art. Um Begegnungen mit Hauskatzen und Hybriden zu vermeiden, brauchen Europäische Wildkatzen genügend passende Lebensräume in Baden-Württemberg. Mit dem Projekt „Wildkatzenwälder von morgen“ engagiert sich der BUND Baden-Württemberg seit 2022 schwerpunktmäßig in den Gebieten Südlicher Odenwald und Stromberg-Heuchelberg für eine wildkatzengerechte Umgestaltung von Wäldern und Waldrandgebieten. Denn wo Wildkatzen solche strukturreichen Waldgebiete mit genügend Deckung zur Verfügung stehen, kommen sie Wohnsiedlungen und damit den Gebieten, in denen sich Hauskatzen aufhalten, weniger nahe.
Wollen Sie sich auch für die Kastrationspflicht und Kennzeichnung für Katzen in Ihrer Gemeinde einsetzen, dann gehen Sie auf Ihre Verwaltung oder Ihren Gemeinderat zu und fordern Sie die Einführung der Katzenschutzverordnung.
Bei Fragen zur Katzenschutzverordnung können Sie sich gerne an unseren Verein wenden.
Verfasst von Simone Reusch
Hiermit möchten wir uns herzlich bei dm bedanken, dass Sie uns die Gelegenheit gegeben haben, bei der Initiative "Lust an Zukunft" teilzunehmen. Wir freuen uns Euch mitzuteilen, dass wir den ersten Platz ergattern konnten. DANKE für die großzügige Spende und vielen Dank an alle, die uns unterstützt haben !!!
Vorstellung im "Blättle"